Natürlich und digital

Ein Blick hinter die Kulissen des Holzverarbeitungsunternehmens Theurl in Osttirol zeigt, wie Digitalisierung und Automatisierung die Holzindustrie auf ein neues Level gehoben haben. Doch wie wird aus Brettern ein Hightech-Produkt?

Theurl CLT-Werk mit Verwaltungsgebäude, Steinfeld, AT Integrale Planung: ATP architekten ingenieure, Innsbruck

Theurl CLT-Werk mit Verwaltungsgebäude, Steinfeld, AT Integrale Planung: ATP architekten ingenieure, Innsbruck
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Beindruckt beobachten Passant*innen, wie die großflächigen Holzmodule bei der Baustelle der TIROLER mittels Krans an ihren Platz gehoben werden. Die Brettsperrholzplatten (CLTPLUS) sind mehr als nur exakt zugesägte Holzteile. „Die CLTPLUS-Massivholzbauteile bestehen aus mindestens drei Schichten kreuzverleimter Einschichtplatten. Diese werden mittels modernster Abbundmaschinen zu maßgenau vorgefertigten Wand-, Decken- oder Dachelementen in verschiedenen Qualitäten verarbeitet. Sämtliche Verbindungen, Bohrungen oder Fräsungen, zum Beispiel für die spätere Elektroinstallationen, werden dabei schon werkseitig vorgefertigt und eingearbeitet“, erklärt Christian Wolsegger, Vertriebsleitung bei THEURL. Die massiven Bauteile werden also bereits im Werk so weit fertiggestellt, dass sie auf der Baustelle schnell eingesetzt werden können – das erklärt die kurze Bauzeit bei Holzbauten. Ein großer, aber nicht der einzige Vorteil des Bauens mit Holz.

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Natur und Technik
Damit dann an der Baustelle auch alles so funktioniert wie geplant, muss akribisch geplant, gerechnet und vorbereitet werden. „Wesentlich ist die Feinabstimmung zwischen Zimmereibetrieb und der Holzbautechnik sowie der Produktion und Logistik. Bereits kleine Fehler können schwerwiegende Auswirkungen haben. Die gesamte Planung findet digital statt. An unseren Produktionsstandorten in Osttirol und Kärnten wickeln wir pro Jahr mehr als 2.500 Holzbauprojekte ab. Das ist eine große logistische und technische Herausforderung“, so Christian Wolsegger, Vertriebsleitung.

 

Aber was ist ein digitaler Zwilling?
Für die Abwicklung aller Projekte – vom Einfamilienhaus bis zum Großprojekt wie die TIROLER – wird ein so genannter digitaler Zwilling angefertigt. Dabei handelt es sich um ein 3D-Modell, das exakte Informationen zu jedem einzelnen Bauteil enthält. Vom detaillierten Aufbau, der Stärke und Länge von Wand-, Decken- und Dachelementen bis hin zu Steckdosenpositionen und Kabelkanälen. Eingespeist in den Leitrechner produzieren die entsprechenden Maschinen so auf einen Klick hochkomplexe Massivholzbauteile.

 

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Perfekte Planung für die Logistik
Bei einer innerstädtischen Baustelle wie der TIROLER ist auch die Anlieferung eine Herausforderung. Nur mit der richtigen Planung ist es möglich, eng getaktete Bauzeitenpläne einzuhalten und in der genehmigten Stehzeit die LKWs zu entladen. Mit 19 LKW wurden rd. 950 m³ Massivholzbauteile direkt in die Innenstadt Innsbruck geliefert. Im Werk werden die LKW in der richtigen Reihenfolge beladen, dabei hilft eine eigens entwickelte Laderaumoptimierung.

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Dass sich der Aufwand lohnt, zeigt sich jetzt deutlich beim Fortschritt der Bauarbeiten der TIROLER Zentrale: Nach knapp sieben Wochen ist das 3. Obergeschoß fertiggestellt und die Planung der Firstfeier Anfang November läuft bereits.

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